Viele Meteoriten sind steinerne Zeugen des frühen Sonnensystems – und entsprechend wertvoll für die Wissenschaft. Gerade solche Stücke, die mögliche Lebens-Vorformen enthalten könnten (wie ALH 84001), kommen gar nicht in den kommerziellen Handel. Ihr virtueller Wert ist astronomisch, der Preis aber unbestimmbar. Bei dem im Internet oder auf Börsen real gehandelten Material ist die Preisspanne extrem hoch: zwischen 30 Cent pro Gramm bis zu vielen Hundert Euro ist alles möglich. Entscheidend sind die Seltenheit eines Stücks, aber auch sein ästhetischer Reiz.

Wie viel sollte man für Meteoriten bezahlen?

Die meisten Sammler kaufen zwar preisbewusst, betrachten ihre erworbenen Steine aber nicht primär als Wertanlage. Im Mittelpunkt steht eher der Wunsch, einen garantiert echten Meteoriten besitzen zu wollen und vielleicht eine persönliche Sammelsystematik zu verfolgen. Echte Liebhaber verkaufen ihre Meteoriten nur ungerne wieder, verschenken oder tauschen aber hin und wieder ein Stück.

Ein bisschen anders ist die Lage bei sehr großen, teuren und seltenen Stücken. Wer mehrere Tausend Euro für ein besonderes Objekt anlegt – was bei Meteoriten problemlos möglich ist – erhofft sich schon eher eine gute Geldanlage. Außergewöhnliche Stücke werden auf Auktionen versteigert und gelangen oftmals in die Hände reicher Anleger, die auf der Suche nach etwas Besonderem sind.

Erzielte Höchstpreise waren laut einer Recherche der Auktionsplattform catawiki:

  1. Fukang (Pallasit aus China) – 1,7 Millionen Euro
  2. Brenham (Pallasit aus den USA) – 896.000 Euro
  3. Willamette (Eisenmeteorit aus den USA) – 851.000 Euro
  4. Conception Junction (Pallasit aus den USA) – 724.000 Euro
  5. Springwater (Pallasit aus Kanada) – 511.00 Euro
  6. Zagami (Marsmeteorit aus Nigeria) – 383.000 Euro
  7. Chelyabinsk (Steinmeteorit aus Russland) – 336.000 Euro
  8. Gal al Gani 1058 (Mondmeteorit aus Libyen) – 281.000 Euro
  9. Gibeon (Eisenmeteorit aus Namibia) – 280.000 Euro

Wertvolle und günstige Meteoritentypen

Der Grundpreis eines Meteoriten orientiert sich in der Regel nach seinem Gewicht und der festgestellten Klassifizierung (dem Meteoritentyp). Selten gefundene Typen wie Howardite oder Mondmeteoriten sind deutlich teurer als die „gewöhnlichen Chondrite“. Manche Meteoriten zeigen – vor allem nach einer fachgerechten Bearbeitung – optische Besonderheiten. Manche Eisenmeteoriten werden angeschliffen und geätzt, um die sogenannte Widmanstätten-Struktur sichtbar zu machen: ein natürliches Linienmuster, das viele Käufer reizt. Auch die Meteoritenklasse der Pallasite kann ein aufregendes Innenleben mit funkelnden Olivinen offenbaren, wenn die Steine geschnitten und geschliffen werden.

Kleines Fragment des Steinbach-Meteoriten in Großaufnahme
Winzig, aber wertvoll: 0,2 Gramm des deutschen Steinbach Meteoriten

Aber es gibt noch andere Eigenschaften, die oft durch einen Preisaufschlag honoriert werden: Meteoriten mit glänzender Schmelzkruste, Endstücke („Endcuts“) und ausdrucksvolle Scheiben sind bei vielen Interessenten beliebt. Vollständige Meteoriten („Individuals“) gelten gemeinhin als wertvoller als Bruchstücke bzw. Fragmente. Auch immaterielle Eigenschaften zählen: Fundstücke aus einem von Menschen beobachteten und datierten Meteoritenfall werden wesentlich teurer gehandelt als ein ganzer Haufen Steinmeteoriten ungeklärter Herkunft. Letzterer wird unter Sammlern schon einmal als „Gleisschotter“ diffamiert.

Letztlich wird der Preis – wie in anderen Sammelgebieten – durch Angebot und Nachfrage auf einem begrenzten Markt ausgehandelt. Anders als bei Edelmetallen ist der reine Materialwert äußerst gering.

Abbildung von vier historischen Meteoriten: Milena, Assisi, Kerilis und Kernouve
Vier historische Meteoriten aus dem 19. Jahrhundert: Milena, Assisi, Kerilis, Kernouve (eigenes Foto)

Bisherige und künftige Wertentwicklung

Bis Ende des 20. Jahrhunderts war das Meteoritensammeln eher ein Hobby für begüterte Menschen. Dann entdeckten kommerzielle Sucher und Händler die reichen Fundgebiete in Nordwest-Afrika, was bei vielen Meteoritentypen einen rapiden Preisverfall zur Folge hatte – teilweise auf ein Zehntel des einstigen Grammpreises. Die seltenen Marsmeteoriten, die zuvor deutlich vierstellige Grammpreise erzielten, gibt es manchmal schon für rund 100 Euro. Seit einigen Jahren scheinen die Preise wieder leicht anzuziehen, was mit den teilweise erschöpften nordafrikanischen Fundgebieten zusammenhängen mag. Andererseits werden aus den chinesischen Wüstenregionen zahlreiche Neufunde gemeldet.

Die künftige Wertentwicklung von Meteoriten ist also von vielen Faktoren abhängig und lässt sich ähnlich schwer prognostizieren wie der Goldpreis. Dies bleibt Spekulation.

Wert und Preis von Meteoriten