Marsgestein – das gibt es auf der Erde nur von Meteoriten. Das macht dieses rare Material gerade für die Forschung, und natürlich auch für Sammler, außerordentlich wertvoll. Und der größte aller Marsmeteoriten fiel 1962 bei der Stadt Zagami in Nigeria.

Verspätete Anerkennung

Jahrzehntelang hielt man den 18 Kilogramm schweren Meteoriten allerdings für ein „gewöhnliches“ Bruchstück eines Asteroiden. Erst in den 1980er-Jahren bewies die Analyse von Gaseinschlüssen, dass Marsmeteoriten wirklich existieren – und dass Zagami einer von ihnen ist. Bestimmte Isotope von Argon, Stickstoff und Xenon sind in der dünnen Marsatmosphäre genauso vorhanden wie im Zagami-Meteoriten.

Unklar ist, ob der glückliche Finder des Meteoriten jemals erfahren hat, welch großer Schatz in sein Maisfeld gefallen ist. Der nigerianische Bauer wurde 1962 von dem Stein beinahe getroffen: Er landete nur drei Meter von seinen Füßen entfernt und bohrte sich gut einen halben Meter tief in den Ackerboden.

Ein Shergottit kehrt zum Mars zurück

Zagami zählt zur größten Gruppe der Marsmeteoriten, die Shergottite genannt wird. Wie die anderen Shergottite besteht er aus vulkanischem Gestein (Achondrit), das vor rund 2,5 Millionen Jahren bei einem Asteroideneinschlag aus dem Mars herausgeschleudert wurde.

Die US-Raumfahrtorganisation NASA hat übrigens eine symbolische Rückführung eines Marsmeteoriten vorbereitet: Ein winziges Bröckchen von Zagami umkreist derzeit den „roten Planeten“ in der Raumsonde „Mars Global Surveyor“. Nach dem Ende der Erkundungsmission vor einigen Jahren wird die Sonde nun irgendwann auf den Mars stürzen und Zagami an seinen Ursprung (oder doch wenigstens in dessen Nähe) zurückbringen.

Zagami (Nigeria)