Das Schicksal des Meteoriten Canyon Diablo ist eng verknüpft mit dem Barringer-Krater. Mehr Informationen über diesen vor 50.000 Jahren entstandenen Krater in der Wüste Arizonas lesen Sie hier. Der Barringer-Meteorit muss nach heutigen Berechnungen einen Durchmesser von 45 Metern und ein Gewicht von 300.000 Tonnen besessen haben, ist aber beim Aufprall fast vollständig verdampft.
Zur Verblüffung vieler Experten wurden „nur“ rund 30 Tonnen Meteoritenmaterial gefunden – und das auch nicht im Zentrum der Explosion, sondern am Rand des Barringer-Kraters. Der offizielle Name des Eisenmeteoriten stammt von einer Schlucht, die westlich des Kraters liegt.
Schon den Indianern bekannt
Canyon Diablo ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass nur wenige Meteoriten in einem einzigen Stück zur Erde fallen. Die meisten Meteoriten zerbrechen in zahlreiche Fragmente, die eventuell in der Reibungshitze der Atmosphäre eine eigene Schmelzkruste entwickeln und schließlich in einem größeren Gebiet (Streufeld) auf dem Erdboden ankommen. Gerade von großen Meteoriten wie Canyon Diablo existieren zahllose, natürlich entstandene Stücke, die jeweils viele Hundert Kilo oder auch nur wenige Gramm schwer sein können.
Viele Fragmente von Canyon Diablo wurden wohl bereits von den Indianern gefunden – lange bevor sich der weiße Mann mit Metalldetektoren auf eine systematische Suche machte. Die amerikanischen Ureinwohner haben das Meteoriteneisen für ihre eigenen Zwecke, zum Beispiel für Jagdwaffen, verwendet.
Gestalt und Besonderheiten
Canyon Diablo zählt zur selben chemischen Gruppe (IAB-MG) wie der argentinische Campo del Cielo. Als grober Oktaedrit enthält er rund 91,6 Prozent Eisen sowie 7,1 Prozent Nickel. Ebenso wie beim „Campo“ zeigen gerade die größeren Meteoriten-Fragmente deutliche Regmaglypten auf der Oberfläche sowie eine charakteristische Widmanstätten-Struktur auf geätzten Scheiben.