Hoba ist ein echter Brocken: Mit rund 60 Tonnen Gewicht ist er der größte jemals auf der Erde gefundene Meteorit. Jedenfalls ist er der größte an einem Stück – denn die ungezählten Teile des Campo del Cielo würden zusammengerechnet mehr als 100 Tonnen wiegen. Wirklich auf die Waage bringen kann man Hoba allerdings nicht, denn der Koloss liegt an seinem Originalfundort auf einer Farm in Namibia. Dort hat ihn 1920 der damalige Farmbesitzer beim Pflügen zufällig entdeckt und auch später keinen Versuch gewagt, ihn von der Stelle zu bewegen.
Der Stolz Namibias
Dass der Eisenmeteorit trotzdem nicht mehr ganz derselbe ist wie früher, liegt an der Erosion und Proben nehmenden Wissenschaftlern – aber vor allem an den zahlreichen Steinräubern, die in den letzten 100 Jahren gerne ein Stückchen Hoba entfernt haben. Auf diese Weise ist Hoba möglicherweise um 500 Kilo geschrumpft (während andere Schätzungen sogar von fünf bis sechs Tonnen ausgehen). Heute wird der immer noch beeindruckende Rest des Meteoriten gut beschützt, gilt als nationales Denkmal Namibias und ist eine Touristenattraktion.
Ataxit mit Rostspuren
Rund 80.000 Jahre hat Hoba darauf „gewartet“ im südafrikanischen Boden entdeckt zu werden. Der Eisenmeteorit besitzt eine ungewöhnliche Form mit vergleichsweise ebenen Ober- und Unterseiten. Er besteht zu etwa 82 Prozent aus Eisen und zu 16 Prozent aus Nickel (chemische Gruppe IVB). Dieser hohe Nickelanteil ist dafür verantwortlich, dass er zu den Ataxiten zählt und im Inneren keine besonders auffällige Struktur besitzt. Nachdem das Eisen wenigstens 190 Millionen Jahre im Weltall unterwegs war, bevor es auf die Erde fiel, nagt nun ganz langsam der Zahn der Zeit an dem Meteoriten: auch im trockenen Klima Namibia hat Hoba begonnen, kräftig Rost anzusetzen.
Obwohl der Meteorit heute in seiner Heimat unter Schutz steht, sind dennoch einzelne Stücke bei Händlern im Umlauf. Dabei handelt es sich in der Regel um Teile der oxidierten äußeren Schicht, die zu früheren Zeiten entnommen wurden.