Einen Ataxiten zweifelsfrei zu erkennen, ist in der Regel schwieriger als bei den Eisenmeteoriten-Typen der Oktaedrite oder der Hexaedrite. Während man bei Oktaedriten eine Widmanstätten-Struktur sichtbar machen kann und sich Hexaedrite häufig durch Neumannsche Linien verraten, haben Ataxite kein vergleichbares Merkmal. Sogar ihr aus dem Griechischen stammender Name bedeutet „ohne Struktur“. Hier hilft in letzter Konsequenz nur eine Analyse der enthaltenen Minerale.

Meteorit Santiago Papasquiero aus Mexiko
Ataxit Santiago Papasquiero (aus Mexiko) als Scheibe

Chemische Bestandteile

Ataxite bestehen vorwiegend aus dem Mineral Taenit, einer Eisen-Nickel-Verbindung mit einem vergleichsweise hohen Nickelanteil. Diese Eisen-Nickel-Legierung war zunächst im Kern eines Asteroiden geschmolzen, ist dann langsam abgekühlt und bei Temperaturen unterhalb von etwa 600 Grad auskristallisiert. Der Grund für die tiefe Temperatur, bei der sich keine Widmanstätten-Struktur herausbilden kann, ist der mit mindestens 18 Prozent sehr hohe Nickelgehalt dieses Materials.

Gemäß der chemischen Klassifizierung von Eisenmeteoriten, die in Fachkreisen wichtiger als die strukturelle Beschreibung ist, lassen sich die Ataxite in die Gruppen IB, IIICD und IVB einordnen. Je höher die römischen Ziffern sind (Bandbreite von I bis IV), desto weniger Spuren von Gallium, Germanium und Iridium sind in den Meteoriten enthalten.

Bekannte Ataxite

Einige der bekanntesten Meteoriten überhaupt zählen zu den Ataxiten – allen voran Hoba aus Namibia, der mit rund 60 Tonnen schwerste, in einem Stück erhaltene Meteorit der Welt. Weitere Exponenten diese Gruppe sind Dronino (Russland) und Gebel Kamil (Marokko). Im Vergleich sind Oktaedrite deutlich häufiger, Hexaedrite dagegen seltener.

Ataxite