Die Pallasite aus dem kleinen kenianischen Ort Sericho zählen aufgrund ihrer optischen Erscheinung zu den beliebtesten Meteoriten. Schneidet man diese Stein-Eisen-Meteoriten auf, erkennt man eine außergewöhnlich hohe Zahl von großen Olivin-Kristallen. Der Olivinanteil liegt sogar noch höher als beim russischen Seymchan-Pallasiten.
Von Kamelhirten und Glücksrittern
Um den Fund in Kenia ranken sich verschiedene (wahrscheinlich wahre) Geschichten. So sollen die ungewöhnlichen Steine schon seit langem den örtlichen Kamelhirten bekannt gewesen sein. Die Hirten haben aber offenbar den besonderen Wert der Steine nicht gekannt (etwas, das in Marokko wohl nicht passiert wäre…). Erst als zwei auswärtige Brüder in der trockenen Gegend nach ihren Kamelen suchten, hätten sie die Steine entdeckt und seien später mit dem deutschen Meteoritenjäger Moritz Karl zurückgekommen, um viele Meteoriten aufzusammeln.
Ein anderer Bericht zeugt davon, dass sich in der Folgezeit ein wahre Goldgräberstimmung rund um Sericho ausbreitete. Ein großes Lager entstand und viele Menschen versuchten ihr Glück als Meteoritensammler. Rund 2,8 Tonnen Meteoritenmaterial sollen so zusammengekommen sein. Zunächst erschien der Meteorit übrigens unter dem Ortsnamen „Habaswein“, einem größeren Nachbarort von Sericho, in den wissenschaftlichen Datenbanken. Bald wurde er aber in die geografisch treffendere Ortsbezeichnung Sericho umbenannt.
Häufiges Angebot
Der Meteorit gehört mittlerweile zum Angebot zahlreicher Händler. Auf dem Markt sind vor allem polierte Scheiben, weil diese besonders gut die dekorative innere Struktur aus Olivinen und Nickeleisen zeigen. Auf Blitzlicht-Fotografien erscheinen die spiegelnden Metallflächen häufig weiß – wovon man sich aber nicht irritieren lassen sollte. Aufgrund moderater Gramm-Preise erscheinen selbst größere Scheiben mit vielen Olivinen erschwinglich. Hinzu kommt, dass sich Pallasite fast unmöglich fälschen lassen, also auch Laien kaum ein Kaufrisiko bergen.