Als am 2. September 2018 das brasilianische Nationalmuseum in Rio de Janeiro niederbrannte, wurden rund 90 Prozent der wertvollen Exponate unwiederbringlich zerstört. Zu den wenigen „Überlebenden“ gehörte Bendegó, der größte jemals in Brasilien gefundene Meteorit. Das gewaltige Feuer, das dem massiven Eisenmeteoriten nichts anhaben konnte, machte Bendegó zu einem Medienstar.
Ein heißes, historisches Eisen
Wie bei allen Eisenmeteoriten befand sich die Ausgangsmaterie von Bendegó mutmaßlich im geschmolzenen Kern eines Asteroiden, bevor die mehrere Tausend Grad heiße Eisen-Nickel-Masse unvorstellbar langsam erkaltete, später bei 600 bis 800 Grad auskristallisierte und vor vielen Millionen Jahren gewaltsam aus dem Asteroiden herauslöst wurde. Vor einigen Tausend Jahren schlug er schließlich im Nordosten Brasiliens nahe der Stadt Monte Santo ein, wo ihn 1784 ein Bauersjunge fand. Aber es sollte noch weitere Hundert Jahre dauern, bis es gelang, den tonnenschweren Koloss ins Nationalmuseum nach Rio abzutransportieren. Angesichts dieser ausgesprochen holprigen und hitzigen Vergangenheit wundert es kaum, dass Bendegó ein irdisches Feuer mühelos überstehen konnte.
Zu den wissenschaftlichen Aspekten: Nach offiziellen Angaben wiegt Bendegó insgesamt 5,36 Tonnen. Aufgrund seiner spezifischen Zusammensetzung ist er als Oktaedrit der Unterklasse IC klassifiziert. Ungewöhnlich ist seine löchrige Oberfläche. Der Grund ist, dass die jetzigen Löcher einst mit dem Mineral Troilit gefüllt waren, das aber beim Sturz durch die Erdatmosphäre ausgeschmolzen ist.