Eigentlich bestehen die Mesosiderite aus ganz ähnlichen Komponenten wie die Pallasite – man muss ihre glänzenden Metalleinschlüsse allerdings richtig zu deuten wissen. Mit anderen Worten: Nur mit einiger Erfahrung, im Idealfall aber mit Lupe und chemischer Analyse lassen sich Mesosiderite sicher identifizieren. Im Gegensatz zu den Pallasiten sind die Eisen-Nickel-Anteile einerseits sowie die Olivin-, Pyroxen- und Feldspat-Kristalle andererseits nicht säuberlich voneinander getrennt, sondern miteinander vermischt.
Entstanden sind diese Meteoriten vermutlich bei einem Zusammenstoß zweier Asteroiden. Bei diesem himmlischen Crash sind die Kristalle zertrümmert worden und haben eine strukturarme „Brekzie“ aus kleinsten Gesteinssplittern und dem Nickeleisen gebildet. Als Mutterkörper kommt eventuell der Asteroid Psyche in Frage, während andere Spekulationen auf Vesta hindeuten. Neuste Forschungsergebnisse scheinen eine Herkunft von Vesta zu erhärten.
Meteoritenfunde in Chile und den Philippinen
Mesosiderite sind vergleichsweise selten. Der größte und bekannteste Vertreter dieser Stein-Eisen-Meteoriten ist Vaca Muerta, der 1861 in der chilenischen Atacama-Wüste entdeckt wurde. Seine Finder glaubten zunächst daran, auf ein Silbervorkommen gestoßen zu sein – bis die außerirdische Natur der Metalladern entschlüsselt wurde. Vaca Muerta brachte immerhin ein Gesamtgewicht von 3,83 Tonnen auf die Waage Auch der 1956 auf den Philippinen gefundene Bondoc-Meteorit zählt zu den Mesosideriten. Er wog immerhin – alle gefundenen Fragmente zusammengerechnet – 888 Kilogramm.