Etwa jeder 20. Meteorit, der auf die Erde fällt, zählt zur Gruppe der Stein-Eisen-Meteoriten. Sie bestehen – wie der Name sagt – im Wesentlichen aus einer Mischung aus „Stein“ (Silikaten) und Nickeleisen. Ihren Ursprung haben sie wohl in verschiedenen, großen Asteroiden, die sich in einen metallischen Kern und einen silikatreichen Mantel differenzieren konnten. Während sich das schwere, zähflüssige Metall im Asteroiden-Kern sammelte, bildeten die leichteren Minerale die äußeren Schichten. Laut gängiger Einschätzung stammen die Stein-Eisen-Meteoriten aus einem Grenzbereich zwischen Mantel und Kern, wo beide Komponenten aufeinander trafen. Die Untergruppe der Mesosideriten könnte vom Asteroiden Psyche oder von Vesta stammen.

Es wurden bislang folgende fünf Typen gefunden und klassifiziert:

  • Pallasite
  • Mesosiderite
  • Bencubbinite (oft als kohlige CB-Chondrite klassifiziert)
  • Lodranite (oft als primitive Achondrite klassifiziert)
  • Siderophyre (oft als Eisenmeteoriten klassifiziert)

Je nach Untergruppe sind die Silikate und Metalle unterschiedlich zueinander angeordnet – mal deutlich von einander getrennt, mal stärker vermischt. Wissenschaftlich eindeutig sind nur die beiden erstgenannten Typen: die Pallasite und Mesosiderite. Die sehr seltenen Bencubbinite, Lodranite und Siderophyre besitzen auch Eigenschaften anderer Meteoritentypen und werden daher meist in jene Gruppen eingeordnet. So weisen die Bencubbinite einen hohen Kohlenstoffanteil sowie Chondren auf, was sie als kohlige Chondriten qualifiziert. Die Lodraniten, die vorwiegend in der Antarktis gefunden wurden, besitzen viele Eigenschaften der primitiven Achondriten. Und die wenigen bekannten Siderophyre (Steinbach-Meteorit) werden normalerweise als Oktaedrite eingeordnet, obwohl sie neben der typischen Eisen-Nickel-Legierung auch Pyroxene enthalten.

Seymchan-Pallasit aus Russland
Seymchan (Pallasit aus Russland), Foto: Peter Rüdel/Minerando

Pallasite sind häufig und begehrt

Den höchsten prozentualen Anteil an den Funden haben mit Abstand die Pallasiten, gefolgt von den Mesosideriten. Große Pallasiten-Scheiben zählen oft zu den Prunkstücken von musealen und privaten Meteoritensammlungen, da sich die enthaltenen grünlichen Olivin-Kristalle optisch schön von der metallisch glänzenden Matrix (der umgebenden Grundmasse) abheben.

Stein-Eisen-Meteorit: Pallasite und Mesosiderite