Lassen sich Meteoriten fälschen? Lassen sie sich aus steinernem Rohmaterial täuschend echte Plagiate dieser Himmelskörper herstellen? Im Prinzip ja, aber dies kommt aus gutem Grund nur selten vor. Häufiger ist es, dass normale (wertlose) Steine als teure Meteoriten ausgegeben und in den Verkauf gebracht werden. Besonders weit verbreitet sind Fälschungen offenbar bei den Moldaviten, die aber nicht zu den Meteoriten, sondern zu den Tektiten zählen.

Warum lassen sich Meteoriten kaum kopieren?

Meteoriten sind unter äußeren Bedingungen entstanden, die sich im Labor gar nicht oder nur unter immensem Aufwand künstlich nachahmen lassen. So ist die Widmanstätten-Struktur (ein Liniennetz auf geätzten Eisenmeteoriten) das Ergebnis von extrem langsamen Abkühlungsprozessen einer Metallschmelze im Kern eines Asteroiden. Auch die ganz spezifische Isotopen-Verteilung des Meteoritenmaterials, die man heutzutage sehr genau bestimmen kann, ist beinahe wie ein unvergleichlicher Fingerabdruck.

Einen Experten, der zudem über das notwendige Analyse-Equipment verfügt, wird man also nicht täuschen können.

Von der Eisenschlacke zum Meteoriten

Nur leider kostet eine chemische Analyse Geld, sodass dieser Aufwand gerade für kleine Meteoriten-Fragmente nicht in Frage kommt. Will man deren Echtheit beurteilen, bleibt nur die Sichtkontrolle, der optische Vergleich – und das Vertrauen in den Finder/Verkäufer. An dieser Schwachstelle setzen immer wieder Betrüger an.

Gerade auf Auktionsplattformen im Internet werden regelmäßig Stücke von zweifelhafter Herkunft präsentiert. Manchmal handelt es sich um Eisenschlacke oder um andere metallhaltige Steine, die für Hunderte von Euro angeboten werden und gelegentlich sogar Käufer finden. Im Zweifel helfen weder ein „Echtheitszertifikat“ oder 100 Prozent positive Mitglieder-Bewertungen. Der beste Schutz besteht darin, nur von bekannten Händlern zu kaufen, die zudem bei der IMCA (International Meteorite Collectors Association) Mitglied sind. Die Mitgliedsnummer lässt sich direkt auf der IMCA-Homepage überprüfen.

Weitere Tipps, wie Sie meist auch ohne Experten-Know-how einen echten Meteoriten von einem wertlosen Objekt unterscheiden zu können, finden Sie hier.

Grüne Glaskugel - so sieht kein echter Moldavit aus
Angeblicher Moldavit – ob der echt ist?

Gefälschte Moldavite

Das beliebteste Aktionsfeld für Fälscher, die ihren Namen verdienen, sind die glasartigen Moldavite. Diese grünlichen Tektite, die in bestimmten Regionen Deutschlands und vor allem Tschechiens gefunden werden, lassen sich offenbar mit recht einfachen Mitteln nachahmen. Dafür verwenden die Betrüger Gussformen, die sie mit einer grünen Glasmasse füllen. Da die Fälscher oftmals sehr professionell vorgehen und beispielsweise viele unterschiedliche Gussformen benutzen, sind sie verhältnismäßig schwer zu enttarnen. Letzte Sicherheit bringt auch hier nur, auf bekannte, vertrauenswürdige Händler zurückzugreifen.

In einigen Fällen verraten sich die Fälschungen aber durchaus: Echte Moldavite sind niemals blau und fast nie kugelrund. Auch bei Lieferungen direkt aus China, dem Hauptherkunftsland der Fälschungen, ist größte Vorsicht angebracht. Wirklich wahr: Spektakulär war die Enttarnung eines Fälschers auf einer Mineralienbörse, der tatsächlich zwei exakt identische „Moldavite“, also aus derselben Gussform stammend, auf seinem Präsentationstisch ausgelegt hatte…

Echt oder gefälscht? Der Fall der Moldavite